Weihnachten rückt immer näher und ich komme nicht mehr drumherum, dass ich jeden Tag an das Fest der Liebe denke. Gestern habe ich endlich meine Weihnachtspost durch einen Schlitz in das dunkle Innere eines Briefkastens der Indian Post gesteckt. Dafür musste ich eine ganze Weile durch unsere Gegend irren. Weil das Schild des Postoffices wohl einfach zu groß für mich ist, bin ich beim ersten Mal doch glatt dran vorbeigelaufen. So habe ich aber noch ein paar neue Straßen entdeckt und gleich einen kleinen - auch wenn zugegebenermaßen ungewollten – Spaziergang gemacht.
Auch bei der Arbeit ist jedermann in bester Weihnachtsstimmung. Dass die meisten Kinder Hindus sind, spielt keine Rolle, die christlichen Weihnachslieder werden rauf und runter gesungen. Auch ich tue meinen Teil und singe oft fröhlich meine deutschen Texte drauf los und gestern habe ich mit größtem Staunen vernommen, wie ein Mädchen aus meiner Klasse doch tatsächlich "Oh Tannenbaum" auf deutsch anstimmt. Ich war richtig gerührt.
Mittlerweile ziert auch ein Weihnachtsbaum unser Klassenzimmer, den haben wir mit wunderschön-kitschigem Schmuck behangen. Um den Weihnachtsbaum schlingt sich eine rote Lichterkette, die unser Klassenzimmer in ein Licht versetzt, dass ans Rotlichtmilieu erinnert (zumindestens, wenn nicht gerade Stromausfall ist).
Nikolaus musste ich ganz viel an zu Hause denken, aber da wir ein schönes, gemütliches Kaffeetrinken mit Schokolade und Pfefferkuchen, die uns zugeschickt wurden gemacht haben, bin ich nicht in allzu große Trauer verfallen. Überhaupt ist unsere Wohnung eigentlich schon recht weihnachtlich geschmückt. Wir haben einen Tisch auf welchem Adventskalender stehen und so haben wir immer unsere Freude daran täglich ein neues Türchen zu öffnen.
Mein Trip nach Bangalore war im Übrigen sehr schön. Es war toll die Leute vom Austausch wiederzutreffen. Ich habe es nicht bereut, zweiter Klasse im Zug gefahren zu sein. Es war wirklich ein Erlebnis zwischen den ganzen schnatternden Indern zu sitzen und zuzusehen, wie sich die Snackverkäufer wieder und wieder laut rufend den Weg durch die Menge bahnten.
Einen Tag lang bin ich mit meiner Freundin Aparna in der Schule gewesen. Es war schon etwas eigenartig von der Lehrerposition plötzlich wieder in die Schülerrolle zu schlüpfen, aber es war insgesamt ein sehr entspannter Tag. Auch das Wochenende haben wir sehr ruhig angehen lassen und doch habe ich meinen Zug zurück nach Chennai durch einen Stau beinahe versäumt.
Was sich mir am tiefsten in die Erinnerung in Bezug auf Bangalore eingeprägt hat, ist, wie ich gefroren habe, also ich angekommen bin. Alle haben sich über mich lustig gemacht, weil ich, die Deutsche unter den ganzen Indern, in dicker Jacke dasaß und es mich trotzdem gefröstelt hat. Aber ich bin halt nicht direkt aus Deutschland gekommen, sondern aus dem mehr als zehn Grad wärmeren Chennai.
Schön schön Tabea ^^ Aber wir wollen Fotos sehen. Ich nehme an unser Breiflein ist noch nicht angekommen?
AntwortenLöschenUnd lustig, wenn euer Tisch auf dem Adventskalender steht ^^ gehen da die Türchen überhaupt noch auf? ;)
Weihnachten ist bei mir Punkt gewesen, wo ich am meisten Heimweh hatte in den USA.
AntwortenLöschenDarum wünsche ich Dir doppelt so frohe Weihnachten wie sonst! =)
Walter
juhuu...mal wieder fotos :)
AntwortenLöschendas sieht doch schon sehr weihnachtlich aus...wohl ein wenig bunter als bei uns , aber trotzdem stimmungsvoll^^
haha, meine Jungs ;-)
AntwortenLöschenVijay beim betteln zur Snacktime, wie immer ;-)
Und die Aka und Latha beim kochen, wunderbar! Sag denen mal liebe Grüße!
Ich hoffe, Weihnachten war okay und ihr seid irgendwo im Urlaub!
Liebe Grüße aus dem verregneten Deutschland!