Das letzte Mal musste ich meinen Bericht mit unserer Abreise von
Mysore unterbrechen, an dieser Stelle möchte ich heute fortsetzen.
Nächstes Ziel unserer Reise war Hampi, welches wir wieder mit dem Zug
ansteuerten. Aufgrund der großen Distanz, über 500km, eine recht
langwieriges Unterfangen. Der Zug braucht für die Strecke fast 13
Stunden. Allerdings trafen wir im Zug einen anderen Reisenden, der
auch nach Hampi wollte, wodurch die Fahrt dann doch recht kurzweilig
wurde. Er erzählte uns von seiner aktuellen und früheren Indienreise.
Er hat uns dann auch gleich für verrückt erklärt, als wir ihm sagten,
dass wir nur drei Tage in Hampi bleiben wollen. Er wurde gerade
Mysores nach zweieinhalb Monaten Aufenthalt überdrüssig und plante für
wenigstens einen Monat in Hampi zu bleiben, obwohl er schon mehrere
Male dort gewesen ist.
Als wir dann in Hampi angekommen sind, stellte sich natürlich als
erstes wieder die Aufgabe, eine Unterkunft zu finden. Dies war hier
aber besonders einfach, da fast jeder Dorfbewohner wenigstens einige
wenige Zimmer vermietet und, da die Touristensaison sich schon
bedrohlich dem Ende näherte, diese auch überwiegend frei waren.
Dementsprechend wurden wir als potentielle Kunden umworben und konnten
die beste Unterkunft aus zahlreichen Angeboten auswählen. Entschieden
haben wir uns für eine winziges Gästehaus mit gerade einmal drei
Zimmern, das sich so unauffällig in die Gassen Hampis eingefügte, dass
wir in der Folgezeit mehrfach an unserer Unterkunft vorbeigelaufen
sind und nur Dank des Zurufs unserer Wirtin, die direkt vor ihrem
Gästehaus einen kleinen Kiosk betreibt, zurückfanden.
Heute ist Hampi nur noch ein kleines Dorf mit gerade einmal 2000
Einwohnern, doch im 14. Jahrhundert war es die Hauptstadt des
Königreiches Vijayanagar mit vermutlich etwa 500 000 Einwohnern. Die
Ruinen dieser für damalige Verhältnisse sehr großen Stadt verteilen
sich auf einem riesigen Gebiet rund um das heutige Dorf. Man findet
kaum einen Stein, der nicht in irgendeiner Form Spuren von Bearbeitung
zeigt.
Sehr angenehm ist auch die Atmosphäre im Dorf selbst. Aufgrund der
überschaubaren Größe trifft man immer wieder auf die selben Leute.
Gleich an unserem ersten Abend haben wir beim Abendessen einen
französischen Photographen kennengelernt. Am folgenden Abend wollten
wir den Sonnenuntergang vom Hügel gleich neben dem Tempel beobachten.
Dort angekommen, trafen wir auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe
Reisender, bestehend aus einer Engländerin, einem Israeli, zwei
deutschen Mädchen, einem englischen Paar und einem Holländer, welche
die selbe Idee hatten wie wir. Sie hatten sich erst in Indien
getroffen, waren aber schon eine Weile zusammen gereist. Außer uns
gesellte sich noch ein Amerikaner hinzu.
Nachdem die Sonne untergegangen war, verabredeten wir uns alle zu
einem späteren gemeinsamen Abendessen. Bei der Suche nach einem
schönen Restaurant, ist uns dann auch noch unser Reisegefährte aus dem
Zug nach Hampi über den Weg gelaufen, der sich nun ebenfalls unserer
Gruppe anschloss. Die Engländerin hatte wiederum noch ein "Date" mit
einem ominösen Franzosen, worüber sich der Rest der Gruppe schon den
ganzen Abend amüsiert hatte. Es war natürlich der Photograph vom
Vorabend, so dass wir mit all unseren Bekanntschaften aus Hampi in dem
gemütlichen Dachgartenrestaurant.den Tag gemeinsam ausklingen ließen.
Von Hampi aus traten wir dann die Rückreise nach Chennai an, aufgrund
der großen Entfernung aber noch mit einem Zwischenstopp in Bangalore.
Dort hatte uns Tabea eine Übernachtung bei den Eltern eines ehemaligen
Austauschschülers, mit dem sie noch in freundschaftlichem Kontakt
steht, vermittelt.. Auf diese Weise konnten wir die Zeit in Bangalore
wunderbar genießen, da unsere Gastgeber weder Mühe noch Kosten gespart
haben, unseren Aufenthalt bei ihnen so angenehm wie nur möglich zu
gestalten.
Nach einem echt indischen Frühstück in einem ganz besonderen
historischen Lokal, besichtigten wir gemeinsam den Botanischen Garten,
welcher eine der umfangreichsten Baumsammlungen der Welt beherbergt,
sowie die Sommerresidenz des früheren Könighauses von Mysore. Danach
ein exzellentes Mittagessen in einem nordindischen
Spezialitätenrestaurant und anschließend statteten wir der MG Road,
der größten Einkaufsstraße Bangalores einen Besuch ab.
Am Abend ging es dann weiter mit dem Nachtzug nach Chennai, wo wir am
nächsten Morgen in aller Frühe eintrafen. Kaum das wir Tabeas WG
erreicht hatten, mussten wir schon wieder aufbrechen, da für diesen
Tag ein Besuch des Vedanthangal-Vogelparks geplant war. Diese
Exkursion wurde von einer Gruppe Inder organisiert, die regelmäßig
solche Ausflüge unternehmen, wobei Tabeas WG sie schon einige Male
begleiten durfte. Zuvor hatten wir die Gelegenheit, zwei weitere
Tempel kennenzulernen und den Vandalur-Zoo zu besuchen. Das ist
immerhin der größte Zoo Indiens und Herberge für einige weiße Tiger.
Erst am Abend erreichten wir den Vogelpark, weil zu dieser Zeit die
meisten Vögel zu beobachten sind.. Eigentlich ist der Park ein See,
in dem Bäume stehen. Von einem Uferweg können die Besucher die
unzähligen Vögel ansehen. Außerdem besteht die Möglichkeit, von einem
Aussichtsturm mit einem Fernrohr das Getümmel näher zu betrachten.
Wohl schon seit Menschengedenken sammeln sich auf diesem See mehrere
tausend Wasservögel zum Brühten.. Die ortsansässigen Menschen haben
schon sehr früh verstanden, dass der Vogelkot, der massenweise im See
landet und so auch ins Grundwasser gelangt, auf natürliche Art die
umliegenden Felder düngt. So stand der See schon unter Schutz, bevor
überhaupt so etwas wie ein Naturschutzbewusstsein aufkam.
Der nun folgende letzte Tag unserer Indienreise war hauptsächlich mit
Packen ausgefüllt, aber immerhin haben wir noch einmal den Strand
besucht und dabei auch die in unmittelbarer Nähe liegenden University
of Madras besichtigt, wo wir gleich vom Rektor empfangen wurden. Er
hat uns einen kurzen Abriss über die Geschichte seines Hauses gegeben,
während er ununterbrochen Dokumente unterschrieb.
Am späten Abend hieß es dann Abschied nehmen von Indien und Tabea und
nach vier Wochen Aufenthalt traten wir unseren Rückflug nach
Deutschland an. Damit ging eine sehr ereignis- und abwechslungreiche
Zeit zu Ende, in der wir unglaublich viel erlebt haben.
Mysore unterbrechen, an dieser Stelle möchte ich heute fortsetzen.
Nächstes Ziel unserer Reise war Hampi, welches wir wieder mit dem Zug
ansteuerten. Aufgrund der großen Distanz, über 500km, eine recht
langwieriges Unterfangen. Der Zug braucht für die Strecke fast 13
Stunden. Allerdings trafen wir im Zug einen anderen Reisenden, der
auch nach Hampi wollte, wodurch die Fahrt dann doch recht kurzweilig
wurde. Er erzählte uns von seiner aktuellen und früheren Indienreise.
Er hat uns dann auch gleich für verrückt erklärt, als wir ihm sagten,
dass wir nur drei Tage in Hampi bleiben wollen. Er wurde gerade
Mysores nach zweieinhalb Monaten Aufenthalt überdrüssig und plante für
wenigstens einen Monat in Hampi zu bleiben, obwohl er schon mehrere
Male dort gewesen ist.
Als wir dann in Hampi angekommen sind, stellte sich natürlich als
erstes wieder die Aufgabe, eine Unterkunft zu finden. Dies war hier
aber besonders einfach, da fast jeder Dorfbewohner wenigstens einige
wenige Zimmer vermietet und, da die Touristensaison sich schon
bedrohlich dem Ende näherte, diese auch überwiegend frei waren.
Dementsprechend wurden wir als potentielle Kunden umworben und konnten
die beste Unterkunft aus zahlreichen Angeboten auswählen. Entschieden
haben wir uns für eine winziges Gästehaus mit gerade einmal drei
Zimmern, das sich so unauffällig in die Gassen Hampis eingefügte, dass
wir in der Folgezeit mehrfach an unserer Unterkunft vorbeigelaufen
sind und nur Dank des Zurufs unserer Wirtin, die direkt vor ihrem
Gästehaus einen kleinen Kiosk betreibt, zurückfanden.
Heute ist Hampi nur noch ein kleines Dorf mit gerade einmal 2000
Einwohnern, doch im 14. Jahrhundert war es die Hauptstadt des
Königreiches Vijayanagar mit vermutlich etwa 500 000 Einwohnern. Die
Ruinen dieser für damalige Verhältnisse sehr großen Stadt verteilen
sich auf einem riesigen Gebiet rund um das heutige Dorf. Man findet
kaum einen Stein, der nicht in irgendeiner Form Spuren von Bearbeitung
zeigt.
Sehr angenehm ist auch die Atmosphäre im Dorf selbst. Aufgrund der
überschaubaren Größe trifft man immer wieder auf die selben Leute.
Gleich an unserem ersten Abend haben wir beim Abendessen einen
französischen Photographen kennengelernt. Am folgenden Abend wollten
wir den Sonnenuntergang vom Hügel gleich neben dem Tempel beobachten.
Dort angekommen, trafen wir auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe
Reisender, bestehend aus einer Engländerin, einem Israeli, zwei
deutschen Mädchen, einem englischen Paar und einem Holländer, welche
die selbe Idee hatten wie wir. Sie hatten sich erst in Indien
getroffen, waren aber schon eine Weile zusammen gereist. Außer uns
gesellte sich noch ein Amerikaner hinzu.
Nachdem die Sonne untergegangen war, verabredeten wir uns alle zu
einem späteren gemeinsamen Abendessen. Bei der Suche nach einem
schönen Restaurant, ist uns dann auch noch unser Reisegefährte aus dem
Zug nach Hampi über den Weg gelaufen, der sich nun ebenfalls unserer
Gruppe anschloss. Die Engländerin hatte wiederum noch ein "Date" mit
einem ominösen Franzosen, worüber sich der Rest der Gruppe schon den
ganzen Abend amüsiert hatte. Es war natürlich der Photograph vom
Vorabend, so dass wir mit all unseren Bekanntschaften aus Hampi in dem
gemütlichen Dachgartenrestaurant.den Tag gemeinsam ausklingen ließen.
Von Hampi aus traten wir dann die Rückreise nach Chennai an, aufgrund
der großen Entfernung aber noch mit einem Zwischenstopp in Bangalore.
Dort hatte uns Tabea eine Übernachtung bei den Eltern eines ehemaligen
Austauschschülers, mit dem sie noch in freundschaftlichem Kontakt
steht, vermittelt.. Auf diese Weise konnten wir die Zeit in Bangalore
wunderbar genießen, da unsere Gastgeber weder Mühe noch Kosten gespart
haben, unseren Aufenthalt bei ihnen so angenehm wie nur möglich zu
gestalten.
Nach einem echt indischen Frühstück in einem ganz besonderen
historischen Lokal, besichtigten wir gemeinsam den Botanischen Garten,
welcher eine der umfangreichsten Baumsammlungen der Welt beherbergt,
sowie die Sommerresidenz des früheren Könighauses von Mysore. Danach
ein exzellentes Mittagessen in einem nordindischen
Spezialitätenrestaurant und anschließend statteten wir der MG Road,
der größten Einkaufsstraße Bangalores einen Besuch ab.
Am Abend ging es dann weiter mit dem Nachtzug nach Chennai, wo wir am
nächsten Morgen in aller Frühe eintrafen. Kaum das wir Tabeas WG
erreicht hatten, mussten wir schon wieder aufbrechen, da für diesen
Tag ein Besuch des Vedanthangal-Vogelparks geplant war. Diese
Exkursion wurde von einer Gruppe Inder organisiert, die regelmäßig
solche Ausflüge unternehmen, wobei Tabeas WG sie schon einige Male
begleiten durfte. Zuvor hatten wir die Gelegenheit, zwei weitere
Tempel kennenzulernen und den Vandalur-Zoo zu besuchen. Das ist
immerhin der größte Zoo Indiens und Herberge für einige weiße Tiger.
Erst am Abend erreichten wir den Vogelpark, weil zu dieser Zeit die
meisten Vögel zu beobachten sind.. Eigentlich ist der Park ein See,
in dem Bäume stehen. Von einem Uferweg können die Besucher die
unzähligen Vögel ansehen. Außerdem besteht die Möglichkeit, von einem
Aussichtsturm mit einem Fernrohr das Getümmel näher zu betrachten.
Wohl schon seit Menschengedenken sammeln sich auf diesem See mehrere
tausend Wasservögel zum Brühten.. Die ortsansässigen Menschen haben
schon sehr früh verstanden, dass der Vogelkot, der massenweise im See
landet und so auch ins Grundwasser gelangt, auf natürliche Art die
umliegenden Felder düngt. So stand der See schon unter Schutz, bevor
überhaupt so etwas wie ein Naturschutzbewusstsein aufkam.
Der nun folgende letzte Tag unserer Indienreise war hauptsächlich mit
Packen ausgefüllt, aber immerhin haben wir noch einmal den Strand
besucht und dabei auch die in unmittelbarer Nähe liegenden University
of Madras besichtigt, wo wir gleich vom Rektor empfangen wurden. Er
hat uns einen kurzen Abriss über die Geschichte seines Hauses gegeben,
während er ununterbrochen Dokumente unterschrieb.
Am späten Abend hieß es dann Abschied nehmen von Indien und Tabea und
nach vier Wochen Aufenthalt traten wir unseren Rückflug nach
Deutschland an. Damit ging eine sehr ereignis- und abwechslungreiche
Zeit zu Ende, in der wir unglaublich viel erlebt haben.