Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ich muss durch den Monsun...


So meine Lieben, da ein Update gewünscht wurde, lasse ich doch mal wieder etwas von mir hören.
Weil wir ein paar Tage frei haben, sind wir einfach mal nach Punducherry gefahren. Eine Frau aus unserem Yogakurs, mit der wir am Abend vorher geredet haben, war total entsetzt, als sie erfahren hat, dass wir weder eine Busverbindung, noch ein Hostel rausgesucht haben, da dieser Ort (gerade in der Zeit über Divali - einem der größten Feste Indiens) sehr überlaufen sei. Das hat uns schon einen kleinen Schock versetzt, aber jung und frisch wie wir sind, haben wir uns am folgenden Tag einfach in den nächsten Bus gesetzt und uns Richtung Punducherry begeben. Während vier Stunden Fahrt, von denen wir drei dichtaneinadergedrängt gestanden haben, istmeine Erwartung an Punducherry von Minute zu Minute gestiegen. Als wir dann endlich total geschafft den Bus verlassen haben, war meine Stimmung erst einmal ziemlich weit unten. Versprochen hatte ich mir - wie im Reiseführer beschrieben - eine verschlafenen Provinzstadt mit französischen Wurzeln.
Was mich erwartete war eine verregnete, laute, überfüllte Großstadt, die sich auf den ersten Blick in keinster Weise von Chennai unterschied. Nachdem wir auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht eine ganze Weile mit unseren Rucksäcken durch Punducherry gelaufen waren, stellten wir fest, das wir uns wieder am Ausgangsort befanden. So beschlossen wir einfach ein Gästehaus in der nächsten Nebenstraße zu nehmen, das war preislich zwar etwas teurer, als wir es uns vorgestellt hatten, aber wir wollten ja nicht die Hostels, sondern die Sehenswürdigkeiten Punducherrys „abklappern“. Zum Glück hat sich das Wetter am Abend ein wenig beruhigt und so entschieden wir uns, uns auf die Suche nach einer Pizzeria zu begeben und man höre und staune: wir wurden fündig. So aßen wir in einer einfachen Gaststätte Pizza. Der Geschmack überzeugte, die Größe kam allerdings nicht an italienische Standards heran.
Am späten Abend flanierten wir noch ein bisschen an der Küste entlang und ließen den Tag in einer Bar bei Mangolassis und frischgepressten Säften ausklingen. Ab und zu sah man Raketen am Himmel aufleuchten: Diwali- das Lichterfest.


Frauen am Strand

Der folgende Tag ist leicht zu charaktisieren: Regen, Regen, Regen, ach ja und bevor ich es vergesse: REGEN
Die Straßen, die sich innerhalb kürzester Zeit in Flüsse verwandelt haben, waren wie leergefegt. Nur ab und zu sieht man einen verzweifelten Autofahrer sein nicht mehr funktionsfähiges Fahrzeug an einen trockenen Ort zu bringen oder Radfahrer mit Regenschirm. Zur Belustigung aller Menschen, die sich sonst noch auf den Straßen Punducherrys befanden, zählten auch wir zu den wenigen Kreaturen, die sich durch das teilweise knietiefe Wasser kämpften, nur das wir dieses Erlebnis genossen und dabei lauthals „Durch den Monsun“ sangen.


"I`m singing in the rain"



Ein weiteres Highlight war, dass wir es endlich geschafft haben uns den heißersehnten Wunsch zu erfüllen, einen Eleganten zu sehen.


Wir hatten schon die Befürchtung, dass die Busse bei diesen Wetterverhältnissen nicht zurück fahren würden, aber fünf Stunden – und einige Schreckensmomente – später, befanden wir uns wieder in Chennai und genossen die Aussicht auf eine Stadt, in der das Fest der Lichter im vollen Gange war.





Samstag, 15. Oktober 2011

bürokratische Strapazen und die Flucht aus der Großstadt

Da es schon eine ganze weile her ist, dass ich geschrieben habe, möchte ich mich mal wieder melden. meine ferien sind mittlerweile vorbei, aber ich habe die freie zeit mit meinen mädels in vollen zügen genossen. ... nun ja vielleicht nicht die ganze, aber doch einen großteil, denn da war ja noch die sache mit der registrierung. wir sind inzwischen der meinung, dass es sich eigentlich gar nicht lohnt die registrierung längere zeit vor ablauf der frist in angriff zu nehmen, weil sich die beamten einen spaß daraus machen, sich immer wieder neue dokumente auszudenken, die man doch bitte vorlegen soll. so habe ich vier tage lang die vormittage im registrierungsbüro verbracht. Aber dann am letzten tag, brauchten sie dann plötzlich doch keine unauftreibbaren dokumente mehr und bin ich dann doch nicht illegal im land gewesen.
als wir diese anstrengende prozedur dann endlich hinter uns gebracht hatten, waren die ferien leider auch schon fast wieder um. wir hatten uns bestimmt sechs verschiedene sachen rausgesucht, wo wir hinfahren wollten, aber wie das meistens so ist, sind wir dann letztendlich doch nur zu einem reiseziel gefahren. diese entscheidung haben wir aber nicht bereut, den wunderbaren ort, den wir besucht haben hieß mamallapuram. nach einer vierstündigen, sehr nervenaufreibenden fahrt in einem lauten und kalten (!) bus, stiegen wir aus und wie erwartet schlug uns die hitze entgegen. nachdem wir uns ein hübsches hostel gesucht haben und einen preis von 2,50€ vereinbart hatten, sind wir zum strand gegangen ud waren einfach nur geplättet: die stimmung war phänomenal. wir haben uns einfach wie im urlaub gefühlt, der gegensatz zum lauten chennai war riesengroß. es wehte ein leichter wind, der himmel war blau, weit und breit kein autogehupe. wir waren überglücklich, es war einfach ein ganz tolles gefühl. die schattenseite war allerdings, dass es auch sehr viele touristen gab.





mittlerweile bin ich aber schon wieder im arbeitsalltag angekommen.
so viel erst mal von mir, bei gelegenheit melde ich mich mal wieder, viele liebe grüße