So meine Lieben, da ein Update gewünscht wurde, lasse ich doch mal wieder etwas von mir hören.
Weil wir ein paar Tage frei haben, sind wir einfach mal nach Punducherry gefahren. Eine Frau aus unserem Yogakurs, mit der wir am Abend vorher geredet haben, war total entsetzt, als sie erfahren hat, dass wir weder eine Busverbindung, noch ein Hostel rausgesucht haben, da dieser Ort (gerade in der Zeit über Divali - einem der größten Feste Indiens) sehr überlaufen sei. Das hat uns schon einen kleinen Schock versetzt, aber jung und frisch wie wir sind, haben wir uns am folgenden Tag einfach in den nächsten Bus gesetzt und uns Richtung Punducherry begeben. Während vier Stunden Fahrt, von denen wir drei dichtaneinadergedrängt gestanden haben, istmeine Erwartung an Punducherry von Minute zu Minute gestiegen. Als wir dann endlich total geschafft den Bus verlassen haben, war meine Stimmung erst einmal ziemlich weit unten. Versprochen hatte ich mir - wie im Reiseführer beschrieben - eine verschlafenen Provinzstadt mit französischen Wurzeln.
Was mich erwartete war eine verregnete, laute, überfüllte Großstadt, die sich auf den ersten Blick in keinster Weise von Chennai unterschied. Nachdem wir auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht eine ganze Weile mit unseren Rucksäcken durch Punducherry gelaufen waren, stellten wir fest, das wir uns wieder am Ausgangsort befanden. So beschlossen wir einfach ein Gästehaus in der nächsten Nebenstraße zu nehmen, das war preislich zwar etwas teurer, als wir es uns vorgestellt hatten, aber wir wollten ja nicht die Hostels, sondern die Sehenswürdigkeiten Punducherrys „abklappern“. Zum Glück hat sich das Wetter am Abend ein wenig beruhigt und so entschieden wir uns, uns auf die Suche nach einer Pizzeria zu begeben und man höre und staune: wir wurden fündig. So aßen wir in einer einfachen Gaststätte Pizza. Der Geschmack überzeugte, die Größe kam allerdings nicht an italienische Standards heran.
Am späten Abend flanierten wir noch ein bisschen an der Küste entlang und ließen den Tag in einer Bar bei Mangolassis und frischgepressten Säften ausklingen. Ab und zu sah man Raketen am Himmel aufleuchten: Diwali- das Lichterfest.
Frauen am Strand |
Der folgende Tag ist leicht zu charaktisieren: Regen, Regen, Regen, ach ja und bevor ich es vergesse: REGEN
Die Straßen, die sich innerhalb kürzester Zeit in Flüsse verwandelt haben, waren wie leergefegt. Nur ab und zu sieht man einen verzweifelten Autofahrer sein nicht mehr funktionsfähiges Fahrzeug an einen trockenen Ort zu bringen oder Radfahrer mit Regenschirm. Zur Belustigung aller Menschen, die sich sonst noch auf den Straßen Punducherrys befanden, zählten auch wir zu den wenigen Kreaturen, die sich durch das teilweise knietiefe Wasser kämpften, nur das wir dieses Erlebnis genossen und dabei lauthals „Durch den Monsun“ sangen.
"I`m singing in the rain" |
Ein weiteres Highlight war, dass wir es endlich geschafft haben uns den heißersehnten Wunsch zu erfüllen, einen Eleganten zu sehen.
Wir hatten schon die Befürchtung, dass die Busse bei diesen Wetterverhältnissen nicht zurück fahren würden, aber fünf Stunden – und einige Schreckensmomente – später, befanden wir uns wieder in Chennai und genossen die Aussicht auf eine Stadt, in der das Fest der Lichter im vollen Gange war.